Botox-
Therapie


 
Botulinumtoxin-Therapie bei neurologischen Erkrankungen
Das Prinzip der Botulinumtoxin-Therapie besteht darin, dass die krankhaft überaktiven Muskeln durch die Injektion von Botulinumtoxin gezielt ruhig gestellt werden. Das in kleinsten Mengen gespritzte Toxin verursacht eine Schwächung des betroffenen Muskels und macht ihn weniger ansprechbar für fehlgesteuerte Nervenimpulse. Die Dauer dieser Wirkung ist unterschiedlich, beträgt jedoch im Durchschnitt drei Monate. Die Behandlung wird dann in regelmäßigen Abständen wiederholt. Botulinumtoxin ist ein Bakteriengift, das in der Natur vorkommt und in der Therapie in kleinsten Mengen mit heilender Wirkung eingesetzt wird.
 
Anwendungsbereiche von Botulinumtoxin
  • Dystonien (z. B. spasmodischer Schiefhals, Lidkrampf, Schreibkrampf usw.)
  • Spastik (z. B. der oberen oder unteren Extremitäten nach Schädel-Hirn-Trauma, Hirninfarkt etc.)
  • Hemispasmus facialis
  • Chronische therapieresistente Migräne
  • Übermäßige Schweißproduktion (Hyperhidrosis)
  • Krankhafter Speichelfluss (Hypersalivation/Sialorrhoe), z. B. bei fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung, Amyotropher Lateralsklerose etc. In dieser Indikation allerdings trotz guter Wirksamkeit noch off-label-Behandlung (d. h. Kosten werden von den Krankenkassen noch nicht übernommen)!

Die Behandlung mit Botulinumtoxin kann für viele Patienten eine enorme Erhöhung der Lebensqualität mit relativ niedrigem Risiko und geringen Nebenwirkungen bedeuten.